Johannes Christian Friedrich Hölderlin (1770-1843) schrieb seine Lyrik im Spannungsfeld zwischen griechischer Antike, Weimarer Klassik und deutschem Idealismus einerseits, andererseits wurde das Schaffen des Dichters auch durch die Ereignisse der Französischen Revolution beeinflusst.
Hölderlins Hymen an die Menschheit, die Schönheit und Freiheit, die Liebe( hieraus folgender Vers: Liebe wallt durch Ozeane/ Durch der dürren Wüste Sand,/ Blutet an der Schlachtenfahne/Steigt hinab ins Totenland ! /Liebe trümmert Felsen nieder,/Zaubert Paradiese hin,/ Schaffet Erd und Himmel wieder-/Göttlich, wie im Anbeginn./) als auch an den Genius der Jugend beeindrucken den Leser ebenso wie seine Elegien " "Griechenland" und " das Schicksal", wo der Dichter um das Versunkene trauert und zeitgleich einen Aufschwung zu einem neuen geistigen Griechentum erhofft.
Menons Klagen um Diotima, Der Archipeglagus, Patmos und Ganymed zählen wohl bereits zu Hölderlins Spätlyrik.
Unerschöpflich sind die edlen Metaphern, ersehnen sie in antiken, elegischen und freien Rhythmen Wiederkehr göttlicher Macht, neuen Göttertag über der Nacht der Gegenwart, erhoffen gewissermaßen ein neues Griechenland.
Habe folgende Zeilen Hölderlins für Sie ausgewählt:
" Aber wir, zufrieden gesellt, wie die liebenden Schwäne,
Wenn sie ruhen am See, oder , auf Wellen gewiegt,
Niedersehn in die Wasser, wo silberne Wolken sich spiegeln
Und ätherisches Blau unter den Schiffenden wallt,
So auf Erden wandeln wir. Und drohte der Nord auch,
Er, der Liebenden Feind, klagebereitend, und fiel
Von den Ästen das Laub und flog im Winde der Regen ,
Ruhig lächelten wir , fühlten den eigenen Gott
Unter trautem Gespräch; in Einem Seelengesange,
ganz in Frieden mit uns kindlich und freudig allein.
So schreibt dieser Lyriker und an anderer Stelle hält er fest: " Wer das Tiefste gedacht, liebt das Lebendigste..... und es neigen die Weisen oft am Ende zu Schönem sich."
Lesen Sie bitte selbst! Sie werden begeistert sein!
Empfehlenswert.
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