Gedichte kannte ich bislang noch keine von ihm. Seine Verse berühren mich zutiefst, das möchte ich vorweg schicken.
Im Vorwort von Erich Stoß erfährt der Leser Wissenswertes über diesen hochbetagten, im Herzen aber unglaublich jungen Schriftsteller, der berühmt gewordene Kinder- aber auch erfolgreiche Adoleszenzbücher geschrieben hat.
Verfasst hat Max Kruse zudem auch den kleinen, ganz zauberhaften Liebesroman "Tage mit Jantien", den ich übrigens rezensiert habe und der mir bewusst gemacht hat, wie tief in die Empfindungswelt seiner Leser dieser wunderbare Schriftsteller einzudringen vermag.
Es führt zu weit im Rahmen der Rezension Gedichtinterpretationen oder Vergleiche vorzunehmen.
Jedes der Gedichte erzählt ein wenig über den Menschen, der es geschrieben hat. Frauen, die von diesem Mann geliebt wurden, hatten einen Troubadour an ihrer Seite. Das kann man bedenkenlos sagen.
Eines der Gedichte, möchte ich hier wiedergeben, damit Sie eine Vorstellung haben, was Sie erwartet:
Der Gläserne Vogel
Ich bin ein Vogel
Aus Samarkand
Ob Kunstwerk
oder Jahrmarktsstand:
Wer wollte
das vergessen?
Ich bin ein Vogel
der nicht fliegt
ein Vogel
den der Wind
nicht wiegt
Man kann mich auch
nicht essen.
Ich bin ein Vogel
der nicht singt
Ich bin ein Lied
das nie erklingt
Mich hat ein Prinz
besessen
Ich bin ein Vogel
Aus Traum und Glas
Ein Vogel-Scherz
Ein Vogel-Spaß
Und heiteres
Vergessen.
Empfehlenswert.
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