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Rezension:Ich schwör' es dir bei Amors Bogen - Shakespeares schönste Liebesgedichte (Gebundene Ausgabe)

Dieses Bändchen wird nicht nur jenen gefallen, die Shakespeare zu schätzen wissen, sondern auch all den Lesern, die schönen Liebesgedichten, Liebesdialogen und Sentenzen über die Liebe etwas abgewinnen können.

Das sehr hübsch illustrierte Büchlein, in dem Amor, Tränen, Vögel, eine Sphinx, eine Leier und Blumen in weinrotem und goldenem Farbton bildlich dargestellt sind, enthält Textstellen aus dem "Sommernachtstraum", aus "Romeo und Julia", aus "Troilus und Cressida", aus "Wie es euch gefällt", aus "Viel Lärm um nichts", aus "Das Wintermärchen", aus "Liebes Leid und Liebes Lust", aus "Venus und Adonis", aus "Der Kaufmann von Venedig", aus "Antonius und Kleopatra", aus "Maß für Maß", aus "Hamlet" und einige überaus berührende Sonette.

Vielleicht sind wir Menschen in heutiger Zeit schon lange nicht mehr in die Lage, so wortreich über die Liebe zu sprechen, wie es in gebildeten Kreisen zu Shakespeares Zeiten und auch später noch üblich war. Doch wie groß jedoch werden Frauenaugen, wenn sie ein kleines Billett von ihrem Geliebten erhalten auf denen die Worte wie diese stehen: "Ich will in deinem Herzen leben, in deinem Schoß sterben, in deinen Augen begraben werden..."(Zitat aus "Viel Lärm um nichts", V,2")?

Bei Liebesgedichten, die bei Shakespeare in die Form eines Sonetts gegossen sind, wirken Gefühle auf den ersten Blick vielleicht immer ein bisschen gebändigt. Je länger man sich allerdings in die Inhalte vertieft, um so spürbarer wird die Intensität des Liebesgefühls, das aus den Versen auf teilweise sehr eigenwillige Art nach außen dringt.

Beispiel: Sonett 43

"Klar seh`ich erst, wenn sich mein Auge schließt,
Das auf des Tages Bilder gern verzichtet,
Doch wenn in Träumen es dein Bild genießt,
Dann ist es hell in Finsternis gerichtet.

Dein Schatten schon verklärt die dunkle Nacht,
Wie würdest Du mich leibhaft erst beglücken,
Am hellen Tag mit deiner hellern Pracht,
Wenn schon dein Abglanz kann entzücken!

Oh, dürft ich am lebend`gen Tag dich schauen,
Mein Auge wäre gnadenreich begabt,
Wenn schon dein Umriss in der Nächte Grauen,
Mit holdem Schein geschlossne Augen labt!

Nacht ist der Tag, der mir dein Bild entzieht,
Und Tag die Nacht, die dich im Traume sieht."

(Nachlesbar auf Seite 14.)


Die Auswahl an Liebesgedanken von Shakespeare ist in diesem Bändchen wirklich gelungen.

Empfehlenswert.

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