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Rezension: Gartenspaziergang mit Rilke-Gedichte-Thorbecke




Dieses wunderschön illustrierte Buch mit Zeichnungen und Fotografien von prachtvollen Gartenblumen und Schmetterlingen begeistert die Leser und Betrachter nicht nur dieser Motive wegen, sondern auch - oder besser vor allen Dingen - wegen der stimmungsvollen Gedichte und Auszüge aus Briefen des Poeten Rainer Maria Rilke.

Die Verse durchstreifen die Jahreszeiten, geben Einblick in die Traumwelt des Dichters, in der die Rose einen ganz besonderen Platz einnimmt. Doch nicht nur die Rose, die von alters her ein Symbol der Liebe ist, kommt in Rilkes Naturpoesie zur Sprache, - sie aber hauptsächlich - und man muss sofort an seine große Liebe denken, an Lou Andreas - Salomé,  eine Königin, was ihre Schönheit und ihren Geist betraf. Sie erbaute Rilkes Ideengarten. Sie war es, die diesen feinfühligen Sprachkünstler  wohl am meisten inspirierte.

Denn Gärten sind.- von Königinnen gebaut,
die eine kleine Zeit sich drin vergnügten

                     +++

Will Dir den Frühling zeigen
Der hundert Wunder hat.
Der Frühling ist waldeigen
Und kommt nicht in die Stadt

Nur die weit aus den kalten
Gassen zu Zwein gehen
Und sich bei den Händen halten
Dürfen ihn einmal sehn

Man glaubt Lou wissend lächeln zu sehen, während  sie diese Verse liest und sich erinnert.

Jeder, der den Frühling einer Liebe kennt, weiß aber:

Irgendwo blüht die Blume des Abschieds
Und streut immerfort Blütenstaub, den wir
atmen, herüber; auch noch im
kommendsten Wind atmen wir Abschied

Dies ist ein Buch, das man immer wieder gerne zu Hand nimmt, weil es den Frühling in uns zum Erklingen bringt. Rilke erweist sich auch in Gestalt eines Gartenspaziergängers als  Meister der Sprachmusik.

Sehr empfehlenswert

 Helga König

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PS: Die dick gedruckten Texte sind von Rainer Maria Rilke


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